Frantz
Ein mit großem Stilwillen inszeniertes, berührendes Drama um Krieg und Frieden, Verlust und Vergebung, Liebe und Lebenswillen
Deutschland 1919 - in einer deutschen Kleinstadt geht Anna jeden Tag zum Grab ihres Verlobten Frantz, der in Frankreich gefallen ist. Eines Tages legt Adrien, ein junger Franzose, ebenfalls Blumen auf das Grab von Frantz. Das Geheimnis um Adriens Anwesenheit im Ort nach der deutschen Niederlage entfacht unvorhersehbare Reaktionen. Angesiedelt kurz nach dem Ersten Weltkrieg erzählt Ozon vom schwierigen deutsch-französischen Verhältnis, ein geschichtsträchtiges Thema also, das er zu einem stilsicheren, bewegenden Film über Schuld und Sühne, Wahrheit und Lüge verdichtet.
Getragen wird der Film von einer überragenden Paula Beer (Anna), die gegen alle Widerstände und Vorurteile ihren eigenen Weg geht, die sich schließlich hinaus wagt in die Welt, um mehr kennen zu lernen als die Enge des Ewiggleichen. Liebevoll setzt Ozons Kamera sie in Szene, läßt uns teilhaben an ihrer Trauer, an ihrer Verunsicherung, an ihrem zaghaften Aufbruch, schließlich an ihrem Versuch, sich ein eigenes Bild von dieser Welt zu machen.
F, D / 2016 / 113 min / FSK 12 / Regie: François Ozon / mit Paula Beer, Pierre Niney, Ernst Stötzner
Mo 02.10.2017 / 19:30 Uhr