Wir machen Musik
Deutscher Revuefilm, schwungvolle Komödie und lustiges Plädoyer für die Verbindung der Schönheiten der Künste
Im Cafe Rigoletto spielt Karl Zimmermann Klavier, weil er Geld verdienen muß. Eigentlich gehört seine ganze Leidenschaft der klassischen Musik, und eine eigene Oper ist in Arbeit. Da lernt er die Schlagersängerin Anni Pichler kennen und will sie sofort zur ernsten Musik bekehren. Doch selbst der Privatunterricht auf seiner Junggesellenbude kann sie nicht überzeugen. Trotz allem finden sich die beiden so sympathisch, dass sie nach kurzer Zeit heiraten. Beruflich geht nun jeder seinen eigenen Weg, aber zu Hause stimmt es nicht. Das Geld wird immer knapper, und Anni muß dazu verdienen.
Ausnahmetalent Helmut Käutner unterwanderte auch in dieser musikalischen Ehekomödie gekonnt die Geschlechterrollen und Ideologie der Nazis. Der Film bietet zwar die zeittypischen opulenten Revueszenen, besitzt aufgrund der beschwingten Jazztöne aber auch subversives Potential. Und auch die klassische Musik steht – ebenso wie die zwei Geschlechter – am Ende gleichberechtigt neben den anderen.
Quelle: Murnau Stiftung
Die zeitgenössische Filmkritik fällte über die Produktion ein durchaus wohlwollendes Urteil:
„Man guckt schmunzelnd und gerührt zu, wie er sich mit dem Violin- und Baßschlüssel das Herz der kleinen resoluten Musikschülerin erschließt, die tüchtig in seiner völlig verlotterten Junggesellenwohnung aufräumt.“ Werner Fiedler, Deutsche Allgemeine Zeitung, 1942
„Als Ganzes ist dieser Film in der von vielen reizenden Einfällen durchsetzten Regie Käutners und dem blitzenden Duo der Hauptdarsteller gut gelungen.“ (Steglitzer Anzeiger, 1942)
D / 1942 / 92 min / FSK 0 / Regie: Helmut Käutner / mit Ilse Werner, Victor de Kowa, Grethe Weiser, Georg Thomalla
Fr 06.04.2018 / 19:30 Uhr Filmklassiker mit Sektempfang