BINGER FILMABEND ist bei uns immer freitags um 19:30 Uhr. Das Besondere daran: nach dem Film bieten einige Binger Gastronomen gegen Vorlage der Kinoeintrittskarte für unser Publikum kleine Überraschungen wie z. B. eine warme Brezel oder einen Gratis Cocktail an. Die teilnehmenden Lokale werden vor dem Film im Trailer und bei der Ansprache bekanntgegeben. Lassen Sie so einen schönen Filmabend gemütlich in Bingen ausklingen.
The Zone of Interest
Bukolisch mutet das Leben an, das Hedwig (Sandra Hüller) und Rudolf Höß (Christian Friedel) führen, irgendwo in der polnischen Provinz, wo sie mit den Kindern an malerischen Seen baden, Geburtstag feiern, wo sie den Haushalt führt und er tagtäglich zur Arbeit geht. Er hat es nicht weit, denn direkt hinter dem schmucken Haus mit großem Garten, das die Familie bewohnt, erheben sich die Mauern von Auschwitz. Höß ist der Leiter des Konzentrationslager. "Brillanter, experimenteller Film, der eine besondere Form gefunden hat, die nichts vom Grauen zeigt und doch alles spüren lässt."
Oscar Gewinner 2024: Bester Internationaler Film und Bester Ton
Eine Million Minuten
Von außen betrachtet führen Vera und Wolf Küper mit ihren beiden Kindern Nina und dem einjährigen Bruder Simon ein Traumleben: eine schöne Wohnung in Berlin, er macht als Biodiversitätsforscher und Gutachter für die Vereinten Nationen Karriere, sie hat neben Haushalt und Kindern noch einen Job als Bauingenieurin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Doch bei genauerem Hinsehen sieht es ganz anders aus: Die Ehe kriselt, und beide sind, wie die meisten Paare, in dem unglücklichen Dilemma, beim Jonglieren des Alltags das Gefühl zu haben, dem Leben vorn und hinten nicht mehr gerecht zu werden. Als bei Nina eine Entwicklungsverzögerung diagnostiziert wird, ist Wolf und Vera klar, dass sich spätestens nun etwas grundlegend ändern muss.
Eines Abends beim Zubettgehen sagt Nina auf einmal: „Ach, Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganz schönen Sachen, weißt du?“ Der Wunsch trifft Wolf mitten ins Herz, und auf einmal wird ihm klar, dass es viel wichtiger ist, wie es Nina, Vera und Simon geht, und jede gemeinsame Minute wertvoller ist als eine glänzende Karriere.
Eine Million Minuten, 694 Tage, knapp zwei Jahre. Los geht’s! Erst nach Thailand, dann weiter nach Island. Die Küpers machen sich auf die Suche nach einem neuen, einem anderen Lebensmodell und stellen dabei jeden Tag aufs Neue fest: Wir haben jede Minute nur einmal.
Monsieur Blake zu Diensten
Eigentlich wollte der erfolgreiche Londoner Unternehmer Andrew Blake lediglich Urlaub in Frankreich machen, in der "Domaine de Beauvillier", wo er einst seine Frau Diana kennenlernte und glückliche Tage verbrachte. Der Empfang ist nicht sehr freundlich und statt als Gast findet er sich irrtümlich von der Hausherrin Madame Nathalie Beauvillier als Butler auf Probe eingestellt. Gelangweilt von seinem alten Leben macht er das Spiel mit. Bald serviert er unter der strengen Aufsicht der exzentrischen Haushälterin und Köchin Odile sowie ihres Katers Mephisto der verwitweten Gutsherrin das Frühstück, beantwortet ihre Post und macht sich bei Arbeiten im Haus nützlich. Und das nicht immer nach der Schlossetikette.
Als "Monsieur Blake zu Diensten" schafft er es, in seiner unkonventionellen Art, dass in diesen hochherrschaftlichen, verstaubten Mikrokosmos wieder frischer Wind und Lust am Leben einziehen. Frei nach dem Motto "Glück durch Anarchie".