Ein Tag ohne Frauen
Was, wenn sich jede Frau einfach einen Tag frei nehmen würde? Als 90 Prozent der isländischen Frauen an einem Herbstmorgen im Jahr 1975 ihre Arbeit niederlegten und ihre Häuser verließen, weil sie sich weigerten zu arbeiten, zu kochen oder sich um die Kinder zu kümmern, brachten sie ihr Land zum Stillstand und katapultierten Island zum „besten Ort der Welt, um eine Frau zu sein“.
Zum ersten Mal von den Frauen selbst erzählt und mit spielerischen Animationen versehen, ist EIN TAG OHNE FRAUEN subversiv und unerwartet lustig. „Wir liebten unsere chauvinistischen Schweine“, erinnert sich eine der Aktivistinnen, “wir wollten sie nur ein wenig verändern!“ Der Film erscheint pünktlich zum 50. Jahrestag des Streiks im Jahr 2025 und regt mit seiner Botschaft über die kollektive Kraft der Frauen, ihre Gesellschaft zu verändern, dazu an, das Mögliche neu zu denken.
- ISL, USA / 2024 / 71 min / FSK 0 / Regie: Pamela Hogan & Hrafnhildur Gunnarsdóttir
- Fr 05.12.2025 / 19:30 Uhr
Ausgsting
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, dem hektischen Alltag und den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen? Einfach alles hinter sich lassen – oder besser noch: komplett aussteigen, die Welt entdecken und wahre Freiheit erleben! Aber was ist das eigentlich: wahre Freiheit? Der Filmemacher Julian Wittmann macht sich auf die Reise, um eine Antwort zu finden. Und wenn es einer wissen muss, dann doch wohl Wolfgang „Gangerl“ Clemens: Ein bayrisches Original, über 80 Jahre alt, seit knapp 40 Jahren ausgsting und mit einem Segelboot auf den Weltmeeren unterwegs. Drei Monate begleitet Julian den faszinierenden Freigeist und passionierten Entdecker auf einer abenteuerlichen Reise, taucht tief ein in die Welt eines Aussteigers und muss feststellen, dass einem das Paradies nicht einfach so geschenkt wird.
- DEU / 2025 / 94 min / FSK 12 / Regie: Julian Wittmann
- Di 10.02.2026 / 20:15 Uhr
Ostpreußen - entschwundene Welt
Ostpreußen – Entschwundene Welt ist eine Dokumentation für das Kino, ein Erzählfilm, der den Kinosaal als Fenster zu einer anderen Zeit braucht. Die Kinodokumentation ist ein reiner Kompilationsfilm. Es gibt keine Inszenierungen, keine Statements von Zeitzeugen oder Sachkundigen, keine Neudrehs. Die Dokumentation erzählt allein aus filmischen Quellen - und zu Beginn auch aus akustischen. Da über 80 Prozent der Aufnahmen von Amateuren stammen, erzählt Ostpreußen – Entschwundene Welt immer wieder auch biografisch.
Nur zu Beginn unterbricht „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ die Chronologie der Jahre. Denn die Dokumentation beginnt 1944 mit dem Drama des Untergangs und kann dabei – fast schon eine Sensation – auch auf Amateurfilme zurückgreifen. Wenn vom Untergang Ostpreußens im April 1945 in Gewaltorgien, dem ein fast völliger Bevölkerungsaustausch folgte, berichtet ist, beginnt die Dokumentation ihre subjektive Erinnerung an ein „in die Geschichte entschwundenes Land“. Zwölf Jahre lang haben die Produzenten nach Filmquellen zum einst östlichsten Gebiet Deutschlands gesucht.
- DEU / 2025 / 99 min / / Regie: Hermann Pölking
- Do 19.03.2026 / 17:15 Uhr / Regisseur zu Gast im KiKuBi
- Do 19.03.2026 / 20:15 Uhr / Regisseur zu Gast im KiKuBi
Im Prinzip Familie
In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten Erzieher:innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe für Kinder. Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zubringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Erzieher:innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann. Sie bieten Vorbilder und Verlässlichkeit, die die Kinder allzu oft schmerzlich vermissen.
IM PRINZIP FAMILIE gewährt über ein Jahr lang einen intimen Einblick in den Alltag der Kinder- und Jugendhilfe und richtet den Fokus auf die Menschen im Hintergrund, die Tag für Tag daran arbeiten, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit und jemanden, der auf ihrer Seite steht.
- DE / 2024 / 91 min / FSK 0 / Regie: Daniel Abma
- Do 16.04.2026 / 20:15 Uhr
urgewald - Auf den Spuren des Geldes
Seit über 30 Jahren deckt die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation "urgewald" Finanzströme auf, die die Umwelt zerstören und Menschen vertreiben. Sie hat u.a. Zwangsumsiedlungen verhindert und den Bau eines Atomkraftwerks gestoppt. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte des kleinen Vereins, der zur einflussreichen Organisation wurde – zum Anwalt für Umwelt und Menschenrechte.
Das dokumentarische Porträt des Regie- und Ehepaares Karin und Peter Wejdling beginnt während der UN-Klimakonferenz in Glasgow im Herbst 2021. Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald stellte dort bei einer Pressekonferenz ihre Global Oil and Gas Exit List vor – eine öffentlich zugängliche Datenbank über die Öl- und Gasindustrie, die zeigt, welche Expansionspläne die Firmen aktuell verfolgen. Damit wird den oft sehr intransparenten PR-Strategien der Unternehmen durch eine gründliche Recherche entgegengewirkt.
- DEU / 2024 / 65 min / FSK 6 / Regie: Karin Wejdling, Peter Wejdling / mit Andrea Soth, Heffa Schücking, Katrin Ganswindt
- Mi 22.04.2026 / 18:30 Uhr / Churches for future sind mit einem Infostand zu Gast
Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum Fotografen Thomas Hoepker
Im Jahr 2017 erhielt der Fotograf Thomas Hoepker die Diagnose Alzheimer. Ein Schicksalsschlag, dem er sich jedoch bewusst entgegenstellen will, mit viel Humor und Arbeitseifer. Sein letzter großer Traum: Ein Roadtrip durch die USA gemeinsam mit seiner Ehefrau Christine. Noch einmal wollen sie sich gemeinsam auf eine große Reise begeben, eine Neuauflage jener Reise, die Anfang der 1960er Jahre sein internationales Renommee als Fotograf begründet hat. Heartland nannte er diesen Roadtrip durch die USA. Noch einmal will Thomas Hoepker dabei mit seiner Kamera das Herz der Vereinigten Staaten ergründen, das Land, das seit über 40 Jahren seine Wahlheimat ist.
Das dokumentarische Roadmovie des deutsch-chilenischen Regisseurs Nahuel Lopez verknüpft auf spannende und ästhetisch ansprechende Weise drei thematische Stränge. Erstens geht es um die Impressionen aus dem heutigen Heartland, zweitens um Hoepkers innere Reise. Und drittens flicht Lopez reichlich Beispiele aus Hoepkers fotografischem Schaffen ein, das auf professioneller Ebene schon Ende der 1950er Jahre begann.
- DEU, CH / 2022 / 98 min / FSK 6 / Regie: Nahuel Lopez
- Mo 27.04.2026 / 19:30 Uhr / Kunst im Kino
Typisch Emil - vom Loslassen und Neuanfangen
Nach Bühnenauftritten und Zirkustournee, nach Theaterdirektion und Kinoleitung, nach Grafikbüro und Regieführung, nach einer Auszeit in New York und Bücherschreiben kommt nun der Kinofilm über den Schweizer Kult-Kabarettisten Emil Steinberger. TYPISCH EMIL – VOM LOSLASSEN UND NEUANFANGEN bringt Emils unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und immer noch begeistern, auf die Leinwand. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die bekannten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Erfolgs kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt ist TYPISCH EMIL die Geschichte einer großen, romantischen Liebe. Das Filmteam hat sich durch endlos viel ungesehenes Archivmaterial gearbeitet und dabei nach nie erzählten Geschichten gesucht. Entstanden ist ein Film über Mut, Liebe und den unermüdlichen Drang, sich immer wieder neu zu erfinden. Ein bewegender Film des Regisseurs Phil Meyer und des Autorenteams Elmar Bossard, Phil Meyer, Niccel Steinberger und Emil Steinberger. Ein Film, in dem der unverkennbare Schalk des Künstlers EMIL immer wieder aufblitzt, gekonnt geschnitten von Justin Stoneham. Ein Film zum Lachen und zum Weinen.
- CH / 2024 / 123 min / FSK 0 / Regie: Phil Meyer
- Di 19.05.2026 / 17:15 Uhr
- Di 19.05.2026 / 20:15 Uhr


